7 Dinge, die Isländer am Tourismus in Island nicht ausstehen können

7 Dinge, die Isländer am Tourismus in Island nicht ausstehen können

Verifizierter Experte

Einige Dinge, die Touristen in Island tun, können die Einheimischen verärgern.

Finde heraus, was die Isländer an Touristen überhaupt nicht mögen und warum sie trotzdem so freundlich zu Besuchern sind. Erfahre, was du während deines Island-Aufenthaltes tun und was du lassen solltest.

Island hat sich in den letzten Jahren zu einem der besten Reiseziele der Welt entwickelt. Es bietet unglaubliche Landschaften, eine reiche und lebendige Kultur und gilt als eines der sichersten Länder der Welt. Der plötzliche Tourismusboom in Island hat die Wirtschaft des kleinen Inselstaates kräftig angekurbelt, doch der Aufschwung hat auch seine Schattenseiten.

Kein Wunder, dass jedes Jahr so viele Besucher nach Island strömen, um sich ein Auto zu mieten und die Insel auf einer Mietwagenreise zu erkunden: Die Nordlichter über deiner Unterkunft in Island tanzen zu sehen oder in der Mitternachtssonne in einer heißen Quelle zu baden, klingt verlockend. Viele Besucher sind jedoch unvorbereitet, wenn sie das Land aus Eis und Feuer betreten, und das kann zu Unannehmlichkeiten für die Einheimischen führen.

In diesem Artikel stellen wir sieben Aspekte des Tourismus vor, die den Isländern missfallen, und erklären, wie man das Land auf respektvolle Weise besuchen kann. Erfahre mehr darüber, was einen nervigen Touristen ausmacht und wie du es vermeiden kannst, einer zu sein!



7 Dinge, die Isländer am Tourismus in Island nicht ausstehen können

Hier sind sieben No-Gos, die du vermeiden solltest, wenn du in Island respektvoll auftreten möchtest.

7. Unerlaubtes Anhalten am Straßenrand

Achte auf die Straße, nicht auf die Nordlichter

Beim Autofahren in Island kann man viele Fehler machen. Einer der häufigsten ist das unachtsame Anhalten, denn die malerischen Landschaften verleiten oft dazu, stehen zu bleiben, um Fotos zu machen oder die Aussicht zu genießen. Viele Touristen stellen ihr Auto einfach am Straßenrand ab und hoffen, dass die Warnblinkanlage ausreicht, um die Verkehrsregeln zu ihren Gunsten zu beeinflussen.

Das ist leider nicht nur sehr üblich, sondern auch illegal und gefährlich. Man sollte sein Auto immer nur auf den dafür vorgesehenen Parkplätzen am Straßenrand abstellen, sonst riskiert man einen Unfall oder ein saftiges Bußgeld.

Achte darauf, dass du nur an ausgewiesenen Haltepunkten am Straßenrand anhältst.

Das gilt vor allem in den Wintermonaten, wenn die Menschen aus der Stadt strömen, um die Nordlichter zu sehen. Die Polarlichter erscheinen nur am Nachthimmel, und die Nacht ist bekanntlich ziemlich dunkel.

Keine guten Bedingungen, um ein geparktes Auto zu sehen! Wer die Nordlichter sicher und ohne Lichtverschmutzung bewundern möchte, sollte sich entweder einen Parkplatz suchen oder sich einer der vielen fantastischen Nordlichter-Touren anschließen, bei denen man von einem ortskundigen Guide an einen geeigneten Ort gebracht wird.



6. Campen an unpassenden Orten

Wenn du eines dieser Schilder siehst, ist es ziemlich klar, dass du dort nicht campen solltest!

Camping in Island ist eine beliebte Art, die atemberaubende Natur und raue Landschaft Islands zu erleben. Du hältst es vielleicht für eine gute Idee, mit deiner Ausrüstung ins Unbekannte aufzubrechen und dort zu campen, wo es dir gefällt. Die Eigentümer des Landes, auf dem du gerade dein Zelt aufschlägst, könnten allerdings ganz anderer Meinung sein!

Einige Reisende wurden schon beim Campen auf Parkplätzen und in Wohngebieten erwischt. Wie du dir sicher vorstellen kannst, ist es in Island illegal, ohne Erlaubnis auf dem Privatgrundstück eines anderen zu campen, und das Gleiche gilt für das Campen in der Stadt außerhalb ausgewiesener Campingplätze.

Zelte nur auf genehmigten Plätzen!

Foto von Pavel Brodsky

Um die Umwelt zu schützen und die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten, gibt es in ganz Island zahlreiche ausgewiesene Campingplätze, die oft mit Toiletten und Duschen ausgestattet sind. Diese Campingplätze sind gebührenpflichtig und bieten ein strukturiertes, komfortables Campingerlebnis.



Wenn du campen möchtest, gehe auf einen der Campingplätze, die es überall im Land gibt. Versuche nicht, auf Privatgrundstücken zu zelten. Illegale Camper auf öffentlichen Plätzen (z.B. auf dem Schulgelände von Kindern) neigen dazu, die Gegend in einem schlechteren Zustand – voller Müll und sogar menschlicher Abfälle – zu hinterlassen. Und das bringt uns zum nächsten bedauerlichen Eintrag auf unserer Liste...

5. Jede Ecke als Toilette verwenden

Reisende sollten die Toiletten benutzen und nicht die Landschaften, wie sie es in jedem anderen Land auch tun würden.

Das oben abgebildete Schild mag wie ein Witz erscheinen, weist aber leider auf ein echtes Problem in Island hin. Immer wieder hört man von Leuten, die öffentliche Toiletten ignorieren und stattdessen die freie Natur als Toilette missbrauchen. Diese Toilettenvermeider räumen selten hinter sich auf und machen den Ort, an dem sie gerade waren, für alle anderen weniger attraktiv.

An den meisten beliebten Sehenswürdigkeiten in Island gibt es Toiletten, die in der Regel kostenlos sind. Es wird empfohlen, diese Einrichtungen zu nutzen – das wird immer geschätzt! Wenn du eine Toilette brauchst, frag einfach höflich an der nächsten Tankstelle, Bar, in einem Laden, Restaurant oder auf dem Campingplatz.

Wir verstehen, dass du manchmal dringend aufs Klo musst, während du mitten im Nirgendwo bist und keine Toilette in der Nähe ist. In solchen Fällen solltest du deine Exkremente mit einer Tüte aufheben und in den nächsten Mülleimer werfen (so wie du es beim Gassigehen mit deinem Hund machen würdest). Die meisten Menschen kommen nach Island, um die atemberaubende Natur zu erleben – und nicht, um deine Hinterlassenschaften zu bewundern. 

4. Nicht duschen vor dem Betreten des Pools

Dusche unbedingt vor dem Betreten von Pools und heißen Quellen in Island

Schwimmen ist ein wichtiger Teil des isländischen Lebens, und öffentliche Schwimmbäder gibt es überall im Land. Die isländische Schwimmbadkultur ist so einzigartig, dass sie sogar für die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO nominiert wurde! Diese geothermisch beheizten Pools gehören zu den besten öffentlichen Bädern der Welt und sind wichtige Treffpunkte für die Gemeinschaft.

Eine wichtige Regel ist, dass jeder duschen muss, bevor er ins Schwimmbad geht. Das heißt nicht, dass du im Hotel duschen und dann direkt zum Pool gehen kannst. Aus hygienischen Gründen müssen alle duschen, bevor sie ins Wasser steigen – und zwar ohne Badekleidung.

Die Isländer legen großen Wert auf die Etikette beim Duschen.

Das gilt auch für geothermische Spas wie die Blaue Lagune und die Sky Lagoon. Diese Spas bieten vielleicht mehr Privatsphäre und Duschen mit Türen, aber das ist eher die Ausnahme als die Regel und sicher nicht das, was man in öffentlichen Bädern erwarten sollte.

Wenn man aus Versehen oder aus anderen Gründen versucht, in den Pool zu steigen, ohne vorher zu duschen, kann das andere Badegäste verärgern. Wenn der Bademeister dich erwischt, wird er dich persönlich zur Dusche bringen und dafür sorgen, dass du gründlich duschst – eine ziemlich peinliche Angelegenheit! Es lohnt sich unbedingt, in einem der öffentlichen Schwimmbäder Islands zu baden oder an einer Tour zu den heißen Quellen teilzunehmen – aber vergiss nicht, nackt zu duschen!



3. Sicherheitsvorkehrungen missachten

Um Himmels willen, klettere nicht auf die Eisberge in der Gletscherlagune!

Wie bereits erwähnt, gibt es in Island viel zu sehen und zu erleben. Hinter jeder Kurve der Ringstraße scheint sich ein Naturwunder zu verbergen, und natürlich möchte man bei so viel Schönheit die Natur aus nächster Nähe erleben. Doch nicht ohne Grund gibt es Sicherheitsvorkehrungen, und die Isländer sind ziemlich genervt, wenn Touristen diese ignorieren.

Ein Beispiel ist die Gletscherlagune Jökulsarlon, wo riesige Eisberge, die von einem nahe gelegenen Gletscher abgebrochen sind, über die Lagune treiben. Nicht umsonst ist die Lagune eines der beliebtesten Ausflugsziele an der isländischen Südküste, doch immer wieder ignorieren Touristen die Warnungen und stranden, nachdem sie auf einen der Eisberge geklettert sind. Das ist nicht nur lebensgefährlich, sondern auch teuer und ärgerlich, wenn die örtlichen Rettungskräfte gerufen werden müssen.

Der schwarze Sandstrand Reynisfjara ist ein weiterer Ort, an dem die Warnschilder leider allzu oft missachtet werden. Viele Touristen gehen zu nah an die Wellen heran, um Fotos zu machen, oder sie vergnügen sich damit, den Wellen auszuweichen – ohne sich der Gefahr bewusst zu sein, die von den Sneaker-Waves ausgeht. Diese Wellen können plötzlich und mit großer Wucht auf den Strand prallen, Strandbesucher überraschen und ins Meer reißen. In den letzten Jahren sind mehrere Menschen am Strand gestorben, weil sie diese Warnungen missachtet haben.

Die Liste der Beispiele ließe sich beliebig fortsetzen. Verständlicherweise ärgern sich die Isländer, wenn Touristen diese Warnschilder ignorieren, denn sie wurden aufgestellt, um ihr Leben zu schützen. Wenn du Island besuchst, achte auf alle Warnschilder und befolge alle Vorsichtsmaßnahmen.



2. Beleidigend dumme Fragen stellen

In Island gibt es keine Eisbären.

Natürlich kann man nicht davon ausgehen, dass Besucher alles wissen, wenn sie in ein anderes Land reisen, und wir haben alle schon dumme Fragen gestellt, wenn wir im Ausland unterwegs waren. In den meisten Fällen haben Isländer auch nichts dagegen, eine gelegentlich dumme Frage zu hören – aber beleidigend dumme Fragen sind etwas anderes. 

Welche Fragen sind beleidigend dumm, wenn man sie Isländern stellt? Hier einige Beispiele:

„Seid ihr alle miteinander verwandt?”

„Kennst du eigentlich jeden in Island?”

„Wohnt ihr nicht in Iglus?”

„Müssen wir hier Angst vor Eisbären haben?” 

Island hat zwar eine kleine Bevölkerung, aber nicht alle sind miteinander verwandt, und allein die Frage danach hat ziemlich beleidigende Implikationen. Trotz der kleinen Bevölkerung kennen wir nicht jeden im Land und wir sind sicher, dass du auch nicht 400.000 Bekannte hast. Iglus sind und waren nie Teil der isländischen Kultur, und auch wenn gelegentlich Eisbären auf einem Eisberg nach Island getrieben sind, waren sie nie Teil der isländischen Fauna.

Die meisten Isländer werden dir gerne antworten, wenn du sie nach dem schönsten Ort des Landes oder dem besten Hamburger-Restaurant in Reykjavik fragst. Wenn du sie fragst, ob ihre Eltern sich bei einem Familientreffen kennen gelernt haben, werden sie dagegen weniger erfreut sein – also benutze deinen gesunden Menschenverstand, bevor du allzu dumme Fragen stellst.



1. Vandalismus in der Natur

Off-Road-Fahren schadet der isländischen Natur.

Bild von der isländischen Umweltagentur

Eine der bedauerlichsten Folgen des wachsenden Tourismus in Island ist die Zunahme von Vandalismus. Die Isländer sind sehr stolz auf ihre Natur und schützen sie, denn die unberührte Natur ist eine der größten Attraktionen in Island. Der meiste Vandalismus wird von Leuten begangen, die es nicht besser wissen, also lies weiter und informiere dich.

Das Fahren abseits der Straße ist strengstens verboten und wird mit hohen Geldstrafen geahndet – und das aus gutem Grund. Offroad-Fahren schädigt empfindliche Ökosysteme. Es kann Jahrzehnte dauern, bis sich die Umwelt wieder erholt, selbst wenn es „nur Sand“ ist.

Beschädigtes Moos in Island braucht Jahre, um sich zu erholen.

Das isländische Moos ist empfindlich, also nicht ausrupfen! Es ist unglaublich dick und weich, und man ist leicht versucht, sich hineinzulegen. Doch es ist auch unglaublich empfindlich, und es dauert Hunderte von Jahren, bis es nachgewachsen ist. Das Bild oben zeigt einen moosbewachsenen Hang, auf dem ein paar Spaßvögel Buchstaben in das Moos geritzt und damit unnötigen Schaden angerichtet haben.

Wirf keine Münzen in Seen oder heiße Quellen! Im Nationalpark Thingvellir gibt es die Schlucht Peningagja (Geldschlucht). Ihr Boden ist mit Münzen aus der ganzen Welt bedeckt, und nur an diesem Ort ist es akzeptabel, Münzen hineinzuwerfen.

Von Touristen in Island gebaute Cairns

Baue keine Steinhaufen (Cairns)! Draußen in der Natur gibt es alte, große und sorgfältig aufgeschichtete Steinhaufen. Ursprünglich sollten sie den Wanderern helfen, bei dichtem Nebel den Weg über die Hügel zu finden. Diese alten Steinhaufen sind gut von den kleinen, von Touristen gebauten Steinhaufen zu unterscheiden. Kleine, in Gruppen stehende Steinhaufen wurden von schlecht informierten Touristen errichtet und zerstören den Boden darunter. Das Foto oben zeigt ein Gebiet, das früher grün war und heute größtenteils braun ist.

Es ist eigentlich ganz einfach: Respekt schafft Respekt. Respektiere die natürlichen Attraktionen in Island, und die Isländer respektieren dich!

Wenn du noch mehr Tipps brauchst, was du in Island tun und lassen solltest, lies unsere Artikel über die dümmsten Dinge, die man in Island tun kann, und wie man für Island packt. Und du kannst uns auch gerne Tipps geben, was wir in deinem Heimatland nicht tun sollten!

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